Foto oben: Henning Hülsmeier
Noch einmal Fabian Dietrich in der Allee. Ganz bei der Sache, ganz bei den Bäumen.
Viel Publikum. Dr. Martin Rabe, Forstwirt, als Gutachter von der Stadt in der Allee. Er sieht die Bäume als Kollektiv. Fällen nur in der Gruppe. Und in der Gruppe wieder aufbauen. Fabian Dietrich ist überzeugt, dass die Allee anders funktioniert. Sie besteht aus Einzelbäumen und weiß sich zu helfen, wenn ein Baum nachgepflanzt werden muss. Außerdem kennt er viele Tipps, wie ein Baumpfleger hier unterstützend wirken kann. Seine These wird untermauert davon, dass schon vor vielen Jahren Lücken in die Allee geschlagen wurden und trotzdem waren alle neben den Lücken stehenden Bäume sehr gesund und sehr stabil, bevor sie kürzlich dem Kahlschlag zum Opfer fielen. Aber darin sind sich beide Gutachter einig: Die Bäume sind und waren in einem sehr guten bis guten Zustand. Die Pappelallee kann noch lange leben, wenn man sie lässt.
Am Abend keine Podiumsdiskussion trotz Intervention der Bürgerinitiative. Einzelne Referate der Fachleute, 200 interessierte Menschen. Plötzlich aber standen die Referenten auf dem Podium und diskutierten munter miteinander und mit den Zuhörern. Herr Langensteiner Schönborn wollte nicht eingreifen. Das geplante Ende der Veranstaltung um 21 Uhr war überschritten. Die Stimmung wurde immer besser. Freie Meinungsäußerung auf dem Podium und im vollbesetzten Saal des Konzils.
Um 23 Uhr gingen alle in guter Stimmung nach Hause.
Der Oberbürgermeister war schon lange gegangen.
Wir stehen kurz vor dem Abschluss dieses Kampfes. Der 29. Juni hat uns sehr geholfen, auch wenn vieles denkwürdig war:
Ein Oberbürgermeister, der vom Podium herab eine Referentin beschimpfte, durch abschweifende Reden das Publikum erzürnte, während des Referats des von der Stadt eingeladenen Baumspezialisten demonstrativ davon rannte und auch sonst nicht in der Lage war, in Ruhe zu lauschen, was die Fachleute zu sagen hatten.
Trotzdem: Hätte es eine solche Veranstaltung VOR der Fällung gegeben, wäre der Kahlschlag wahrscheinlich verhindert worden.