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Was geschah vor drei Monaten?

Sonntag, 10. Mai 2015

Am 11. Februar wurden 14 gesunde Pappeln vor der Säge bewahrt. Auf öffentlichen Druck und die Klage von 20 Stadträtinnen und Stadträten gegen den Oberbürgermeister ordnete der einen vorläufiger Fällstopp an und versprach ein anderes Vorgehen: Den parlamentarisch üblichen Weg mit Bürgerbeteiligung einzuhalten. Was jetzt beginnt, hätte am Anfang der Planung stehen sollen. Dann hätte man die Chance gehabt, wirklich etwas zu retten. Jetzt geht es darum, dass dieser schwere Fehler eingestanden wird und daraus Konsequenzen folgen.

Was der Oberbürgermeister in der letzten Gemeinderatssitzung mit diesem Thema zu sagen hatte, macht wenig Hoffnung auf Selbstkritik und Einsicht.

Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch an den 19. Februar:


Fassungslos lauschten wir dem Baumexperten aus der Schweiz, der am Mittwochmorgen die Bäume begutachtete. Dessen druckreif vorgetragene Erkenntnisse nach gründlicher Durchsicht der gefällten und noch stehenden Alleebäume übertraf unsere schlimmsten Befürchtungen: Er fand nicht einen einzigen kranken Baum. Nur junge kräftige Alleebäume, die leicht drei mal so alt werden können wie sie geworden sind, nämlich gerade mal 60 bis 70 Jahre. Eine Bereicherung der Landschaft und Natur.Was wir noch für krank hielten, die paar Baumstämme mit Aushöhlungen sei kein Problem für den Baum. Mache ihn nur widerstandsfähiger. Ganz wenig Totholz. Leicht und billig zu pflegen. Wenn ein grüner Ast fällt, sei das ein Pflegefehler, könne gleich behoben und verhindert werden. Er ist sich darin ganz sicher: Diese Bäume waren und sind in keiner Weise ein Sicherheitsrisiko. Es sei völlig unverständlich, weshalb man sie gefällt habe. So etwas habe er noch nie erlebt. Er habe zwanzig Jahre Erfahrung und er habe hier mit einem heiklen Fall gerechnet. Aber er habe nur vor Kraft strotzende Bäume vorgefunden. Eine Allee, auf die man stolz sein könne. Er spricht von den vielen Alleen, die er pflegte. Die Allee habe eine ganz besondere Bedeutung für Natur und Mensch. Sie kräftige die Bäume, sorge für sehr viel Sauerstoff und ein ausgeglichenes Klima, spende Schatten und gebe zahllosen Kleintieren eine Heimat. Diese Landschaft sei eine wertvolle Brache, sie brauche keine weitere Gestaltung als die korrekte Wiederaufforstung der völlig willkürlich gefällten Alleebäume.


Weiß jemand von Euch, warum der Leiter des Amtes für Umweltschutz und sein Bürgermeister eine solche Allee im Hauruck-Verfahren fällen ließ? Können wir ihm die nächsten Jahre unsere Umwelt anvertrauen?

Kann jemand sich vorstellen, dass das, was wir gestoppt haben, noch nicht alles hätte sein sollen? Dass er 116 gesunde, junge Bäume hätte fällen lassen wollen und es immer noch will? Die Pflege dieser Bäume als "herausgeschmissenes Geld" bezeichnet und als eine "Sterbebegleitung?"